Moritz Schlanke
Musik im Ohr
Als ich am 31. Juli 1987 in Uster zur Welt kam, ahnten meine Eltern wohl kaum, dass die Musik einmal mein Leben bestimmen würde. Doch in unserem Zuhause, wo ständig Instrumente herumstanden, wurde mein Interesse an Klängen und Melodien schon früh geweckt. Bereits als kleiner Knirps war ich fasziniert – zuerst vom Akkordeon, das mich magisch anzog. Später, inspiriert von den Songs der Kelly Family, entdeckte ich das Singen für mich. Begleitet habe ich mich dabei anfangs auf einem E-Piano von Technics.
Mit gerade einmal elf Jahren schrieb ich meine ersten eigenen Songs – in Englisch. Die Leidenschaft für das Komponieren und Produzieren ließ mich nicht mehr los. Als Teenager investierte ich mein erstes selbst verdientes Geld aus Ferienjobs direkt in Studio-Equipment und bastelte in meinem Schlafzimmer an meinen musikalischen Ideen. 2006 wagte ich schliesslich den Schritt und veröffentlichte meine ersten Demos.
Der Durchbruch kam 2008: Bei meinem zweiten Versuch an der Demotape Clinic des M4Music-Festivals landete ich einen kleinen Coup. Mein Song „Good Girl“ schaffte es auf die Best-Of-CD des Events und erregte die Aufmerksamkeit der Schweizer Radiosender. Damit begann mein Weg – vom Schlafzimmerstudio hinaus in die Welt der Musik.
Radio Hit und erste Band 2008
Am 2. Juni 2008 klingelte plötzlich mein Telefon. Ein Kollege rief an und sagte: „Deine Musik läuft gerade auf DRS 3!“ (heute SRF 3). Zuerst hielt ich das für einen Scherz – bis ich selbst nachhörte. Mein Song „Good Girl“ war tatsächlich im Radio und entwickelte sich in den folgenden Tagen zu einem echten Schweizer Sommerhit. Dieses unerwartete Highlight öffnete mir viele Türen und veränderte mein Leben.
Damals war ich noch Student und hatte kaum Ahnung vom Musikbusiness. Doch vier talentierte Berner Musiker – Martin Kissling, Marcel Jeker, Dominic Montandon und Pascal Schütz – nahmen mich unter ihre Fittiche. Gemeinsam gründeten wir die Band Moritz. Der Name war schnell gefunden, da ich meinen Song „Good Girl“ bereits unter diesem Künstlernamen veröffentlicht hatte – eine logische, aber nicht immer leicht erklärbare Entscheidung.
Im Februar 2009 wagte ich schließlich den nächsten großen Schritt: meinen ersten öffentlichen Auftritt in meiner Heimatstadt Uster. Es war ein unvergesslicher Moment – der Beginn eines neuen Kapitels auf meinem musikalischen Weg.
Releases, Radiopräsenz und Gigs vor bis zu 4000 Leuten im Jahr 2011
Mit der Veröffentlichung unserer ersten Platte, der „Moritz – Acoustic EP 2009“, war der Weg ins Musikgeschäft endgültig geebnet. Die Songs fanden schnell ihren Weg ins Radio, und schon bald folgten aufregende Momente, die ich mir vorher kaum hätte ausmalen können: Radio-Interviews, Festivalauftritte, Videodrehs und Studioarbeit wurden fester Bestandteil meines Alltags. Es war eine intensive, aber auch unglaublich spannende Zeit.
2011 veröffentlichten wir schließlich unser Debütalbum „Moritz – Piece Of Gold“ – und der Erfolg liess nicht lange auf sich warten. Der gleichnamige Titelsong landete in den Airplay-Charts und wurde zu einem echten Publikumsliebling. Dieser Schwung brachte uns im Sommer 2011 auf zahlreiche Bühnen, oft mehrmals pro Woche. Beim Frauenlauf auf dem Berner Bundesplatz sangen rund 4000 Menschen mit, und bei der Bieler Braderie rockten wir vor über 1000 Fans.
Ein besonderes Highlight war der Dreh des Musikvideos zu „Does She Feel The Same?“, das sowohl im TV als auch auf YouTube für Aufsehen sorgte. Gleichzeitig wuchs die Popularität der Duo-Formation mit Marcel Jeker und mir. In dieser Besetzung erlebten wir einige magische Momente. Einer davon: Ein spontanes Live-Set von der Bartheke in einem Club in St. Moritz, bei dem das Publikum den Song „Piece Of Gold“ so laut mitsang, dass wir den Soundcheck glatt vergessen konnten. Es war Gänsehaut pur – ein Augenblick, den ich nie vergessen werde.
Pop und Swing
Ab 2012 schlug ich dann auch musikalisch neue Wege ein und tauchte in die faszinierende Welt des Swing ein. Diese Leidenschaft verdanke ich Chris Conz, dem talentierten Boogie-Woogie-Pianisten aus Uster. Durch ihn begann ich, mich intensiver mit den Klängen der 1930er bis 1950er Jahre zu beschäftigen. Unsere erste Begegnung fand im Juli 2012 bei der Tavolata in St. Moritz statt, wo wir unabhängig voneinander Konzerte gaben. Ein unvergessliches Highlight: Der Duo-Auftritt von Marcel Jeker und mir endete in einem spontanen Jam im Superior Hotel Kulm – unter anderem mit der britischen Stargeiger-Legende Nigel Kennedy.
Im Juli 2013 spielten wir unseren letzten gemeinsamen Band-Gig mit Martin Kissling, Pascal Schütz und Dominic Montandon – passenderweise wieder in St. Moritz. Es war ein emotionaler Abschluss nach vielen großartigen Konzerten, unter anderem als Vorband von Marc Sway, Pegasus, 77 Bombay Street, Caroline Chevin und Ritschi.
Ab August 2013 ging die Reise als Moritz dann nur noch im Duo mit Marcel Jeker weiter. Ein neues Kapitel begann, und mit ihm die Möglichkeit, musikalisch noch freier und flexibler zu sein.
Openairs im Duo, Gold und jeden Monat einen Song
Die Jahre 2013 bis 2015 standen ganz im Zeichen meines Duos mit Marcel Jeker. Gemeinsam spielten wir auf zahlreichen Schweizer Openairs, eröffneten Konzerte als Vorband für Stefanie Heinzmann und wurden für private Anlässe sowie an die schönsten Orte der Schweiz eingeladen, um dort Musik zu machen.
Neben dem Duo hatte ich auch das Glück, an anderen Projekten mitzuwirken. Einer dieser Höhepunkte war die goldene Auszeichnung für meinen Song „Ich Tanke Uf“, der auf dem Sampler „Schweizer Holz – Das Isch Musig“veröffentlicht wurde. Dieser Erfolg entfachte in mir eine neue kreative Energie und den Hunger nach frischem Songmaterial sowie weiteren eigenen Veröffentlichungen.
2015 beschlossen Marcel Jeker und ich, ein ambitioniertes Projekt zu starten: Jeden Monat einen neuen Song herauszubringen. Die Idee wurde ein voller Erfolg – sämtliche Tracks fanden ihren Weg ins Radio und wurden gefeiert. Die Resonanz war so positiv, dass unser Konzept sogar von anderen Künstlern übernommen wurde. Für uns mündete dieses Projekt schließlich in unser zweites Studio-Album, ein Meilenstein auf unserem musikalischen Weg.
Album «Moritz – Sunset Tales» und neue Bands
Im April 2016 veröffentlichten Marcel Jeker und ich das Album „Moritz – Sunset Tales“. Es war ein grosser Moment für uns, denn wir schafften es damit in die Top 100 der Schweizer Album-Charts und konnten uns erneut über viel Radiopräsenz freuen. Für die Produktion der Songs und die anschliessende Release-Tour erweiterten wir unser Team um drei fantastische Mitmusiker: Matthias Schüpbach, Manfred Udry und Bernhard Kiener begleiteten uns durch die Schweiz und machten 2016 zu einem unvergesslichen Jahr.
Parallel dazu startete ich ein weiteres spannendes Projekt: Gemeinsam mit Pianist Chris Conz, mit dem ich inzwischen regelmässig auftrat, gründete ich die Swing-Formation The Royal Rhythms. Komplettiert wurde die Band durch Arno Schulz am Kontrabass und Mario Von Holten am Schlagzeug. Mit diesem Ensemble erweckten wir die Energie und den Stil der Swing-Ära zu neuem Leben und begeisterten unser Publikum bei zahlreichen Auftritten.
The Royal Rhythms und Moritz
Ab 2017 kehrte Moritz wieder zu seiner ursprünglichen Duo-Formation mit Marcel Jeker zurück. Gleichzeitig wuchs jedoch mein Engagement mit The Royal Rhythms, und ich spielte fast ebenso viele Gigs mit dieser Swing-Formation. Im August 2017 veröffentlichten wir die EP „Swingin› & Stompin’“, die uns nicht nur begeisterte Zuhörer, sondern auch eine Platzierung in der Rotation von Radio Swiss Jazz einbrachte. Von da an wurden wir regelmäßig von Festivals und Jazz-Clubs gebucht.
Ein besonderes Highlight war unsere Einladung zum renommierten Festival New Orleans Meets in Zofingen, wo wir vor rund 2000 Zuschauern spielen durften. Dieser Moment zeigte uns, wie gross die Begeisterung für unsere Musik war und wie sehr wir mit unserem Sound den Nerv des Publikums trafen.
In dieser Zeit professionalisierten Chris Conz und ich unsere eigenen musikalischen Events. 2018 gründeten wir gemeinsam eine Firma und legten damit den Grundstein für regelmäßig stattfindende, inzwischen etablierte Musik-Veranstaltungen. Diese Kombination aus kreativem Schaffen und Event-Organisation hat uns neue Möglichkeiten eröffnet und die Liebe zur Musik auf ein weiteres Level gehoben.
Neue Musik von Moritz Schlanke
Es ist wieder an der Zeit, neue, eigene Musik zu produzieren. Seit Ende 2018 arbeite ich intensiv daran, Demos und Ideen aufzunehmen, alte Aufnahmen zu überarbeiten und eine solide Basis für meinen nächsten Release zu schaffen. In den vergangenen Jahren konnte ich bei zahlreichen Live-Auftritten mit verschiedenen Formationen und Musikern sowie durch Studioarbeit für andere Bands und Künstler wertvolle Erfahrungen in den unterschiedlichsten Genres sammeln.
Ende 2021 hatte ich rund 20 Tracks in der engeren Auswahl für mein neues Album. Die besten Songs daraus werden veröffentlicht – und zwar dann, wenn alles perfekt zusammenpasst. Dabei war ich inzwischen mehrfach bei Marcel Jeker im Studio, dessen Gitarrenarrangements meine Songs auf ein völlig neues Level gehoben haben. Es fehlt nicht mehr viel, bis alles bereit ist.
Doch zuerst erwartet euch Ende 2024 eine grosse Überraschung. Mein Weihnachtssong «It Feels Like Christmas» ist seit em 29. November 2024 überall verfügbar. Ich kann es kaum erwarten, euch noch mehr neue Musik von mir zu präsentieren – bleibt gespannt!